5+1 Impulse für deinen Karrierestart

 
 
 
 

Ängste und Zweifel beim Berufseinstieg - erfahre 5:1 Tipps von unserer Expertin

 

Karriere ist ein äußerst individuelles Unterfangen. Jede hat ihren eigenen, einzigartigen Weg. Dabei gibt es jedoch ein paar grundsätzlich Dinge, die dir dabei helfen können, deinen Weg zu finden: Prinzipien, die du im Kopf behalten solltest, und Fragen, die du dir im Laufe deiner Karriere immer wieder stellen kannst, um dann die richtige Entscheidung zu treffen. Hier kommen also ein paar Impulse, die ich in meiner eigenen Laufbahn und aus den Erzählungen meiner Mentees und Mitarbeitenden gesammelt habe. (Die Zitate sind anonymisiert.)

 

Was ihr in diesem Artikel erfahrt:

  1. ✦ Welcher Fokus dich im Berufseinstieg bestärkt
  2. ✦ Warum Flexibilität wichtiger denn je ist
  3. ✦ Was dich dabei unterstützt mit Veränderungen umzugehen
  4. ✦ Erfahrungswerte & Learnings von Gleichaltrigen
  5. ✦ Warum wir alle Unsicherheiten & Ängste kennen
 
 

1. Umorientieren geht immer

Junge Menschen fühlen oft einen unglaublichen Druck, in Sachen Karriere genau die richtige Entscheidung treffen zu müssen. Sie denken: „Was ich heute entscheide, bestimmt mein ganzes Leben.“ Das ist aber einfach nicht wahr. Manche Menschen entscheiden sich für einen Job, finden darin Erfüllung und bleiben dabei. Andere versuchen alle paar Jahre was Neues. Beides ist fein. Sei also beruhigt: Es ist immer möglich, sich umzuorientieren. Im Moment mag sich das wie Planlosigkeit anfühlen. Wenn du aber später mal zurückblickst, erkennst du: Deine Karriere ist die Summe all deiner Erfahrungen. Jeder Job bringt dich weiter – auch wenn sich das auf den ersten Blick nicht immer alles nahtlos und logisch aneinanderreiht.

 

“Ich habe mir enormen Druck gemacht, dass die Entscheidung, die ich jetzt treffe, alles einloggt. Und das stimmt überhaupt nicht. Es ist einfach nur der Startpunkt. Jetzt sehe ich ganz viele Menschen, die auch mit 40 nochmal eine neue Karriere beginnen” Sina, 26

 

2. Was ist für dich nicht verhandelbar?

In einer idealen Welt gehen wir alle einem Job nach, der Spaß macht, in der besten Stadt ist, uns inhaltlich erfüllt und unseren Lebensstil finanziert. In Wirklichkeit ist selten alles auf einmal möglich. Zum Beispiel kommt es häufig vor, dass du auf Gehalt verzichten müsstest, um deiner Berufung nachzugehen. Das geht aber nicht immer. Darum musst du dir immer wieder klarmachen, worauf es für dich gerade ankommt. Was ist dein aktuelles Non-Negotiable – was muss dein Job gerade auf jeden Fall bieten? Das kann die berufliche Aufgabe sein, die Entlohnung oder vielleicht der Arbeitsort. Das heißt natürlich auch, dass du bei anderen Dingen auch mal Kompromisse machst. Aber ja nicht für immer: Denn was heute für dich wichtig ist, mag morgen schon nicht mehr gelten.

 

“Ich habe länger gebraucht, um ehrlich mit mir selbst zu sein und zu formulieren, was mich gerade wirklich motiviert. Das war mal Geld, dann Weiterentwicklungsmöglichkeiten, jetzt suche ich nach einem neuen Arbeitgeber, der sich für mehr Nachhaltigkeit einsetzt. Den habe ich noch nicht gefunden. Aber das ist ok, ich suche weiter” Theo, 26

 

3. Dein Pflichtthema: Geld

Ganz egal, ob das Gehalt gerade das Wichtigste für dich ist: Mit dem ersten Einkommen solltest du anfangen, Finanzwissen aufzubauen. Informiere dich über Budgetplanung und Geldanlage und lerne zu verhandeln. Tausche dich in deinem Netzwerk zum Thema Geld aus. Sorge dafür, dass du (auf lange Sicht) finanziell auf eigenen Beinen stehst. Denn: Geld zu haben, heißt frei Entscheidungen treffen zu können und unabhängig von einem Partner/in oder Eltern zu sein. Und das ist nicht selbstverständlich – vor allem in einem Land, in dem Frauen im Schnitt 18 Prozent pro Stunde weniger verdienen als Männer.

 

“Am Anfang konnte ich fast gar nichts sparen, da bin ich regelmäßig im Dispo gelandet. Über die Zeit habe ich mir dann eine einfache Excel-Tabelle erstellt, um meine Ausgaben zu überblicken. Und dann nach meinen ersten Gehaltserhöhungen konnte ich auch anfangen monatlich für Reisen zu sparen. Ich hab auch ein F***-Off-Konto, so kann ich jederzeit auch ohne Plan B kündigen oder bei meinem Freund ausziehen*” Laura, 29*

 

4. Veränderungsbereitschaft ist ein Future Skill

In einer beruflichen Karriere kann so einiges passieren: neue Aufgaben, neue Tools, neue Teammitglieder, Abteilungen werden dicht gemacht, neue Führungskräfte fangen an, deine ganze Industrie hört auf zu existieren, usw. Darauf wirst du dich einstellen müssen. Denn wenn man dafür nicht bereit ist und sich gegen Veränderung wehrt, dann wird man sich schwer tun.

Was aus der Ferne so lapidar und klischeehaft klingt, kann ganz schön schwierig sein. Deshalb ist der Umgang mit Veränderung auch das größte Thema in meiner Arbeit mit meinen Mentees. Veränderung heißt, es gibt Gewinne und Verluste. Veränderung tut weh, Veränderung ist anstrengend. Zum Glück ist deine Bereitschaft für Veränderung ein Muskel, den du trainieren kannst. Wer fit darin ist, denkt bei Veränderung nicht (nur): “Sorry, aber nein danke!”, sondern vor allem: „Was könnte daraus werden? Was könnte ich davon haben? Was kann ich lernen?“

 

“Mich überfordert Veränderung eher. Da habe ich mich gerade an etwas gewöhnt und dann wird schon wieder umgebaut. Das nervt schon richtig, auch wenn ich es rational verstehe, das es auch sein muss. Ich versuche mich dann zu erinnern, dass Veränderung gut sein kann, Dinge können besser werden und auch wenn sich mein Job Veränderung, meine alten Fähigkeiten bleiben, neue kommen dazu.” Andy, 28

 

5. Finde deine Führungskraft

Viele fokussieren bei der Jobwahl auf offensichtliche Faktoren wie Gehalt, Urlaubstage, Home Office Optionen – alles wichtige Aspekte. Allerdings gibt es noch einen weiteren, extrem wichtigen Faktor, der entscheidet, ob du dich in einem Job und in einem Unternehmen gut fühlst und weiter kommst: deine Führungskraft.

Am Anfang deiner Karriere kannst du noch nicht wissen, welcher Führungsstil am besten zu dir passt. Das findest du mit der Zeit heraus. Für deine ersten Jahre solltest du stattdessen eine Führungskraft suchen, die es dir ermöglicht, ganz viele Themen kennenzulernen und dich immer neuen Herausforderungen zu stellen. Außerdem brauchst du gutes, regelmäßiges Feedback auf deine Arbeit. Diese Dinge solltest du also unbedingt von deinen Vorgesetzten einfordern – und notfalls den Job wechseln, wenn du sie nicht bekommst.

 

“Ich hatte lange das Gefühl, dass mein Teamleiter nicht wirklich an meiner Weiterentwicklung interessiert war. Ich bin viel zu lange dort geblieben. Ich war nur noch frustriert und hab geschimpft. Ich dachte irgendwann ich mache vielleicht den falschen Job. Seit ich das Team gewechselt habe, bekomme ich regelmäßig Feedback und mein neuer Teamleiter spricht mit mir darüber, welche Themen für mich spannend sein könnten” Nele, 24

 

5 + 1 Wofür stehst du?

Zum Schluss noch ein ganz kurzer persönlicher Impuls. Nutze die ersten Berufsjahre, um dich im Job gut kennenzulernen. Nach ein paar Jahren findest du so heraus, was für dich wichtig ist, worin du gut bist, was du noch lernen musst, wofür du jetzt gerade Verantwortung übernehmen kannst und für welches Werteset du eigentlich stehst.

Mir persönlich ist es extrem wichtig zu wissen, dass ich mit meinen KollegInnen, meinem Teammitgliedern und mit dem gesamten Unternehmen eine wichtige Aufgabe erfülle und ein echtes Problem löse. Außerdem möchte ich wenige Kompromisse eingehen, was die Qualität der Zusammenarbeit betrifft. Ich bin zu 100% überzeugt, dass “Jerks” keinen Karrierevorteil haben und dass es möglich ist, erfolgreich zu sein, ohne das eigene Werteset ständig hinten anzustellen.

Der Vollständigkeit halber muss ich trotzdem erwähnen, dass es sie immer geben wird: Die, die Credits klauen, die, die nett zum Leadership sind und shitty zu allen anderen, und die, die alle anderen immer unterbrechen. Damit umzugehen, ohne sich davon stressen zu lassen, ist auch ein Future-Skill.

 

Wenn du dich nach noch mehr Bestärkung im Berufseinstieg sehnst kann ich dir außerdem das Buch unserer Gründerin Annalena “On your own” empfehlen - du kannst es hier bestellen.

Du hast Fragen oder Anregungen oder möchtest mit unserer Gastautorin in Kontakt treten, dann schreib uns eine Email an hallo@wearedaya.de

 

Über die Gastautorin: Tina Spießmacher ist Gründerin und Expertin für digitale Produkt- und Organisationsentwicklung. Als Führungskraft und Mentorin begleitet sie zahlreiche junge Menschen auf ihrem Weg zu einer erfüllenden Karriere. In diesem Gastbeitrag spricht sie über die Erfahrungen ihrer Mentees und ihre eigenen Erkenntnisse. Sie gibt Impulse für eure Karriereplanung.

 

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