Was ist eine Angststörung?

 
 

Hast du in letzter Zeit auch schon mal Angststörung test in Google Search eingegeben oder dich gefragt, ob deine Ängste noch „in einem normalen Maß“ oder doch schon drüber sind und häufiger als sonst auftreten?!

Sei getrost, du bist nicht alleine!

Denn die letzten zwei Jahre hatten es nicht nur in Blick auf hohe Infektionszahlen bei Corona, sondern auch in Blick auf Angststörung in sich.

Mehrere Studien ergaben, dass vor allem Jugendliche durch Corona besonders unter Ängsten, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten und häufiger innerer Unruhe litten. (doi:  http://doi.org/10.24945/MVF.04.21.1866-0533.2334 Lancet (2021; DOI: 10.1016/ S0140-6736(21)02143-7) und https://www.uke.de/allgemein/presse/pressemitteilungen/detailseite_104081.html JAMA Pediatrics (2021; DOI: 10.1001/jamapediatrics.2021.2482)) 

Auch die Angst vor Krankheiten und Angst vor dem Tod traten deutlich häufiger auf. Wen wundert’s!?!?!?!

 
 

Aber mal ehrlich, WARUM wird immer noch so wenig über Angststörung und Angst- oder auch Panikattacken gesprochen? 

Das habe ich mir im letzten Jahr häufiger gedacht und daher einfach angefangen mit mehreren Menschen über ihr Leben mit Angststörung öffentlich zu sprechen und zwar in unseren daya real talks. Schau einfach mal rein und lass’ dich bestärken.

Heute teile ich mit dir:

  • 1. Woran du eine Angststörung erkennen kannst
  • 2. Welche Symptome bei Angststörung auftreten und
  • 3. Wie du Angstattacken überwinden kannst.
 

Angststörung können ganz schön Angst einflößend und überwältigend sein. Nein das ist kein komischer Wortwitz, auch wenn es so wirken könnte, sondern für 10-15 % der Jugendlichen und jungen Erwachsenen fürchterliche Alltagsrealtität.

Denn durch Angststörungen haben wir u.a. das Gefühl die Kontrolle zu verlieren, im Leben oder auch mit anderen Menschen nicht sicher zu sein oder uns selbst nicht vertrauen zu können. 

Gibt es etwas Schlimmeres? Ich finde nicht. Denn all diese Dinge gehören dazu, damit wir uns wohlfühlen und zwar mit uns, unserem Leben und anderen.

Woran erkennst du eine Angststörung?!

Ängste sind super normal und wir alle fühlen sie. Denn Angst als Gefühl soll uns vor Gefahren schützen. Daher sind die Symptome vor allem auch im Körper für uns spürbar, wie bspw. durch Herzrasen, Atemnot, Unruhe und Schwindel. 

Denn während wir Angst empfinden, werden eine Menge aktivitätssteigernde Hormone wie Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet, damit wir bei Gefahren hell wach sind und Superkräfte haben, die uns nicht nachdenken und rennen und kämpfen lassen.

Wie klug! 

Doch was passiert, wenn wir in der Schule sitzen, Angst aufkommen spüren und sitzen bleiben oder auch noch ein Referat halten müssen. Oder einfach mit Freunden oder anderen unterwegs sind und uns plötzlich Angst überfällt.

Das gleiche. Und genau das ist der Mist und manchmal Beginn einer Angststörung.

Angststörung Symptome:

  • innere Unruhe
  • häufige Angespanntheit und Erschöpfung
  • Schwindel
  • Unwohlsein in bestimmten Situationen
  • Herzrasen oder Herzstolpern
  • Atemnot
  • Übelkeit
  • Zittern 
 

Wann genau sprechen wir von einer Angststörung?!

Während Ängste ganz normal und auch überlebenswichtig für uns sind, kommen Angststörungen vor allem in Situationen vor, in denen wir objektiv nicht von einer lebensbedrohlichen Gefahr ausgehen müssen (ich finde man kann sehr verstehen warum sich Angststörungen in den vergangenen 2 Jahren so gehäuft haben, wie gesagt, wen wundert’s!).

Solche Situationen sind bspw. wenn du regelmäßig Angst hast von anderen negativ bewertet, ausgelacht oder gemieden zu werden. Aber auch wenn du Angst hast an bestimmten Orten krank werden zu können oder enge Räume, Aufzüge oder große Plätze in dir schon beim Gedanken Panik auslösen (I feel you). 

  • Angststörungen können in soziale Phobien, Agoraphobie, Panikstörung und Generalisierte Angststörung unterteilt werden
 

Fun Fact, NOT - Angststörungen kommen im Jugendalter doppelt so häufig bei weiblichen* Personen vor. Again wen wundert’s. Denn FLINTA* werden auch 2022 noch viel zu häufig diskriminiert und dürfen Emotionen, eigene Grenzen und Persönlichkeitsanteile nicht kongruent und frei ausleben. Genau das trägt jedoch dazu bei, dass unsere Seele leidet und sich Symptome wie bei einer Angststörung bilden.

 


Angststörungen können mit und ohne Angst- oder Panikattacken auftreten. Viele beschreiben manchmal bspw. auf dem Weg in die Schule oder an öffentlichen Orten oder auch vor dem Schlafen erhöhte innere Unruhe und Angst zu spüren, die dann zu Panikattacken führen kann. 

Angststörungen und Angstattacken überwinden?! Wie kann das klappen.

Diese Frage ist eine der wichtigsten Fragen, wenn du in letzter Zeit vermehrt unter Ängsten gelitten hast oder auch bereits mehrere Panikattacken erleben musstest. Denn das ist ein Zeichen, dass du dich ernst und wichtig nimmst und respektierst. 
Angststörungen aller Art sind behandelbar und du bist damit nicht alleine. Jeder 5. Jugendliche erlebt und leidet im Laufe des Lebens an und unter Angststörungen. Eine Psychotherapie zu beginnen kann dir helfen und Sinn machen, wenn du dir Unterstützung wünschst. Zögere hier nicht und trau’ dich dir selbst oder auch mit Hilfe von anderen einen Psychotherapieplatz zu suchen und bleibe dran auch wenn die Suche sich derzeit schwierig gestaltet.

Aber auch schon vorab kannst du einige Sachen für dich machen, die dich unterstützen und entlasten und dir gut tun. Du findest in meinen Artikeln verschiedene Tools und Techniken, die bei Panikattacken oder auch im Umgang mit Ängsten helfen. 

Und vor allem findest du jede Menge Bestärkung. So bspw. in meinem Gespräch mit Antonia Wille, die in ihrem Buch Angstphase über ihren Alltag, ihre Jugend mit Angststörung und Panikattacken, ihre Therapieerfahrungen, Erfahrung mit Medikamenten, Bewerbungsgespräche mit der Angst im Gespräch und und und…offen, ehrlich und bestärkend schreibt. 

An dieser Stelle sei nochmals von Herzen gesagt - du bist nicht alleine. Ängste zu haben und an und unter Angststörungen zu leiden ist völlig menschlich und okay. Du darfst für dich sorgen und dich ernst nehmen, entlasten und bestärken.

Ich hoffe das konnte ich heute auch schon etwas für dich tun,

Liebe & Umarmung,

Annalena 

 

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